Pilze, die die Holzbestandteile Cellulose und Lignin abbauen, verursachen eine so genannte Weißfäule: Das Holz wird hell und erscheint von der Struktur stark aufgeweicht, faserig oder schwammig.
Weißfäule tritt meist am lebenden Baum auf, aber auch an verbautem Holz. Sie kommt vor allem an Laubholz vor.
Weißfäule erregende Pilze an verbautem Holz sind beispielsweise:
Sonderformen der Weißfäule sind:
Einen Befall durch Marmorfäule erkennt man augenscheinlich an dunkelen, unregelmäßig verlaufenden Demarkationslinien. Diese bilden sich zwischen befallenem und nicht befallenen Holz.
Folgende Pilze verursachen gemäß Huckfeldt diesen Weißfäuletyp:
Bei der Weißlochfäule erfolgt der Abbau durch entsprechende Pilze von Lignin punktförmig. Im Schadensbild zeigen sich viele kleine längliche bis linsenförmige Löcher mit zunächst verbleibenden Celluloseresten. Pilze, die Weißlochfäule verursachen, bauen mengenmäßig den gleichen Anteil an Lignin und Zellulose ab (Simultanfäule). Sie wird u.a. durch folgende Pilze verursacht:
Die Rotfäule (Wurzelfäule) wird durch Pilzen verursacht, die das Kernholz stehender Bäume zerstören und das Holz rot färben. Dabei wird in erster Linie der Ligninanteil des Holzes abgebaut. Die ursprünglich helle Färbung wird aber durch andere Farbreaktionen überlagert. Rotfäule wird unter anderem durch Hallimasch (Armillaria) oder den Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) ausgelöst und gilt als eine der bedeutendsten Baumkrankheiten für Nadelhölzer in Europa, insbesondere für die Fichte. Rotfäule wird u.a. durch
Rotstreifigkeit entsteht durch Weißfäule erregende Pilze bei falsch gelagertem Nadelholz. Einen augenscheinlichen Befall erkennt man an rötlichen bis dunkelrotbraunen Streifen.
Rotstreifigkeit wird u.a. durch Schichtpilze verursacht.
Grünfäule ist eine weitere Sonderform der Weißfäule und wird durch Grünspanbecherlinge (Chlorociboria spp.) verursacht, der Laubholz besiedelt. Dieses interessant gefärbte Holz wurde früher für Intarsienarbeiten verwendet.
Kurios:
In der Schweiz wurde 2008 eine Geige präsentiert, deren Holz zuvor mit dem Weißfäuleereeger Xylaria logipes infiziert worden war. Durch den Befall änderte sich die Holzdichte, wodurch die Klangeigenschaften erheblich verbessert wurden.
Rufen Sie uns gerne an unter (06588) 86490-09 oder senden Sie uns eine E-Mail.