Becherlinge (Peziza spp.) können sowohl im Wald, meist an abge- storbenen Bäumen, als auch in Gebäuden auftreten. Sie sind allerdings kaum oder gar nicht in der Lage Holz zu zerstören. Sie zählen zu den Ascomyceten, den Schlauchpilzen, da sie ihre sexuellen Sporen in Schläuchen bilden, jeweils 8 Stück.
In Gebäuden sind bislang folgende Arten gefunden worden:
Becherlinge findet man in Gebäuden mit Wasserschäden oder Rohrbrüchen, häufig im Bad oder in der Küche, insbesondere im Bereich von Abwasserleitungen. Becherlinge können sowohl auf anorganischem Material wie Mauerwerk, Putz, Fliesenfugen wachsen als auch auf Holz, Erde oder Textilien.
Becherlinge haben einen hohen Feuchteanspruch.
Da das Auftreten von Becherlingen im Gebäude ein sicheres Indiz für massive Feuchteschäden ist, sollten die Schadensursachen gefunden und diese einschließlich der übrigen Schäden (z.B. durch parallel aufgetretenen Befall durch Holz zerstörende Pilze) beseitigt werden.
Aus der Praxis
Becherling im Badezimmer - echter Hausschwamm wäre schlimmer:
Die Hausverwaltung eines Mehrfamilienwohnhauses hatte mich zur Zweit- Begutachtung eines Feuchteschadens in einem Badezimmer gerufen. Die von der Versicherung beauftragte sachverständige Firma hatte Befall durch Echten Hausschwamm diagnostiziert. Bei den meisten Versicherungen sind derartige Schäden nicht abgedeckt. Als Sanierungsmaßnahmen wurde eine Trocknung des durch eine defekte Wasserleitung verursachten Schadens empfohlen, definitiv nicht zielführend bei einem entsprechenden Befall und Schadensbild.
Statt Echtem Hausschwamm wurde ein Becherlingsbefall diagnostiziert, was einen erheblichen Unterschied in der Sanierung bedeutet. Da allerdings über Monate Wasser in der Wohnung ausgetreten ist und Bauteile durchnässt hat, ist zudem ein Befall durch Bakterien und Schimmelpilze vorhanden. Auch nach diesem Ergebnis ist eine technische Trocknung oder Desinfektion ungeeignet, um den Schaden zu beseitigen.
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